America, America!

erstellt am: 16.05.2016 | von: MarkusD | Kategorie(n): Unkategorisiert

Eine Entdeckungsreise durch die zeitgenössische Musik der USA.

Amerika, USA, Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Sehnsuchtsort und Fluchtpunkt für Menschen aus allen Kontinenten. Schier unbegrenzt sind auch die musikalischen Ausdrucksformen, die hier blühen und gedeihen, unabhängig von Schulen, Traditionen oder Dogmen europäischen Zuschnitts.

Lange Zeit hierzulande nicht ganz ernst genommen ist vieles von dem Reichtum US-amerikanischer Musik – abseits von Jazz und Pop – weitgehend unbekannt. Bernstein, Copeland, Cage – what else? Dabei gibt es so vieles zu entdecken: In unserem Konzert im Juni bei den Wiener Bezirksfestwochen spielen wir unter anderem Musik von Robert Muczinsky, John Biggs und Mary Jeanne van Appledorn – allesamt anerkannte Komponisten, die aber in Europa kaum aufgeführt werden. Ihre Musik ist auch ein wunderbares Beispiel für den ungezwungenen und offenen Umgang mit traditionellen und zeitgenössischen Kompositionstechniken. Tonales Komponieren war in den USA nie derart verpönt wie im Nachkriegs-Europa, die Zugehörigkeit zu irgendeiner Avantgarde oder Schule ist selten Thema und schon gar kein Qualitätskriterium. So ist amerikanischen Komponisten eine Vielfalt von Ausdrucksweisen selbstverständlich, wie sie in Europa lange Zeit kaum möglich war.

Robert Starer ist einer von vielen, die im Europa der 1930er-Jahre in die Emigration gezwungen wurden. Er wurde 1924 in Wien geboren, wo er auch seine erste musikalische Ausbildung erhielt, und emigrierte 1938 nach Palästina. Nach dem Weltkrieg ging er für ein Post-Graduate-Studium nach New York und nahm schließlich 1957 die Amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er unterrichtet an der Julliard School und am Brooklyn College und wurde vielfach ausgezeichnet. Seine Musik arbeitet mit „modernen“ Kompositionstechniken einschließlich der Dodekaphonie, ist aber nie hermetisch und verschließt sich auch nicht der Melodie.

Gernot Wolfgang schließlich ist ein Beispiel für jene Musiker, für die Amerika mit seiner riesigen Musik- und Filmindustrie ein Land der neuen, „unbegrenzten“ Möglichkeiten wurde. Geboren in Bad Gastein lebt er nun in Los Angeles und schreibt erfolgreich und genre-übergreifend sowohl für Jazz-Musiker als auch für „klassische“ Ensembles.

Save the date: America, America!
8. Juni 2016, 19 Uhr
Festsaal des Amtshauses Wieden
Favoritenstraße 18, 1040 Wien

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